Profil

Mein Leben begann im Juli 1945 in Villapiana, im Süden Italiens, genauer: in Kalabrien, allerdings nicht in der Gegend, in der die 'Ndrangheta heute das Sagen hat, sondern im Norden der Region auf der Jonischen Seite. Dort leben gewöhnlich gute Menschen.
In der Gegend lebten Jahrtausende davor die berühmten Sybariten und angesehene 'griechische' Männer wie Pythagoras, der 510 v. Chr. in Metapont, unweit von meinem Geburtsort, starb. Die Region war Teil der sogenannten Magna Graecia. So erklärt sich meine Nähe und meine genetische Vorliebe für die hellenistische Kultur.

Mein Vater stammte höchstwahrscheinlich aus der römischen Familia Aurelia, die sich vermutlich bereits zur Zeit der Pyrrhus-Kriege in der Gegend niedergelassen hatte. Ein weiterer entfernter Verwandter von uns dürfte Aurelius Augustinus gewesen sein, der allerdings in Nordafrika, in Tagaste, geboren wurde. Mein Vater dachte sich einen geeigneten Vornahmen für mich aus: Tullio, auch ein Tribut an unsere römischen Abstammung. Ich konnte nicht umhin, mich mit der römischen Kultur zu identifizieren. Heute noch pilgere ich jedes Jahr mindestens zwei Mal nach Rom, nicht um den Papst zu sehen, sondern um die Statue von Marc Aurel (lat.: Marcus Aurelius) zu bewundern, und zwar die Kopie auf der von Michelangelo gestalteten Piazza del Campidoglio und die Originalstatue im Museo Capitolino.

Das sei nun mal ein wenig hochtrabend zu meinem 'Profil' gesagt. Manchmal erliegt man gern selbst der allgemeinen Profilierungssucht. Antoine de Saint-Exupéry schreibt im Kleinen Prinzen: "Wenn man witzig sein will, muss man nicht selten ein klein wenig lügen" (Kap. XVII). Ja, natürlich: Einiges an meiner Profilbeschreibung war scherzhaft gemeint und nicht ganz ernst zu nehmen. Damit aber genug der Scherze.

Nach Rom komme ich deshalb öfter, weil dort meine Tochter Magdalena lebt, das zweite Kind von meiner Frau Barbara und mir. Das erste heißt David und das jüngste Dominik. Auf alle drei sind wir stolz. Verheiratet sind Barbara und ich seit November 1976. Inzwischen zählen auch Enkelkinder zu unserer Familie. Uns allen geht es prima.

In die Schule bin ich auch gegangen, was damals in der Gegend, wo ich geboren wurde, nicht selbstverständlich war. Die Grundschule, die Mittelstufe und das Gymnasium absolvierte ich in Italien, zunächst in meinem Dorf, dann im Internat in Rom und im Piemonte. Eigentlich wollte ich danach Physik und Philosophie an der Uni studieren, konnte damals aber über mein Schicksal nicht selbst entscheiden. Man wünschte mir das Studium der Theologie, das ich auch in Italien begann. Nach zwei Jahren bekam ich dort Sprachprobleme, nicht in dem Sinn, dass ich nicht hätte sprechen können, sondern in dem Sinn, dass ich Probleme bekam, wenn ich kritische theologische Fragen zur Sprache brachte.

Das Problem wurde einfacher gelöst, als ich dachte. Ich kam im Sommer des Jahres 1971 nach Deutschland, um meine bruchstückhaften deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern. Ich wollte nicht länger als anderthalb Monate bleiben, aber seitdem bin ich fast ununterbrochen in Deutschland, zunächst als Student der Theologie in Benediktbeuern und München, dann als Doktorand der Theologie und Student der Philosophie in Regensburg, wo ich als Doktor der neutestamentlichen Theologie abschloss. Nun wusste ich, dass ich unbedingt in einem Verlag arbeiten wollte.

Auf krummen Wegen kam ich auch dazu: Im Jahr 1976 konnte ich zunächst in einem Verlag in Italien tätig werden, im März 1978 startete ich meine Verlagslaufbahn im Patmos Verlag Düsseldorf.
Ich begann dort als Lektor für Religionspädagogik und durfte sehr bekannte Autoren wie Werner Trutwin und Hubertus Halbfas betreuen.
Da ich der jüngste der damals kleinen Verlagsmannschaft war und die anderen bedeutend älter als ich waren, wurde bald der Weg frei für verantwortungsvollere Aufgaben: Zunächst wurde ich Programmleiter, anschließend Verlagsleiter, und ab dem Jahr 1985 wurde ich sogar zum Geschäftsführer bestellt.

Der Erfolg mit unseren Schulbüchern machte es dem Verlag möglich, das Programm zu erweitern. Es geschah dies am einfachsten durch Zukauf von anderen Verlagen, bzw. Programmen. Übernommen wurden nacheinander Programme wie die Kinderbücher und die Kindertonträger des Schwann Verlags, dann das Kinderlabel Pläne, anschließend die Schweizer Verlage Benziger, Walter, Artemis & Winkler sowie das Kinderbuchprogramm Sauerländer.
Dadurch wurde das Programm nicht nur erweitert: Der Verlag wurde aus der reinen religiösen Ecke geholt und zu einem Publikumsverlag geformt, der außer Theologie auch Psychologie, Kulturgeschichte und Klassiker der Literatur sowie hochwertige Kinderbücher anzubieten hatte.

Im Jahr 1996 bekam Patmos den Verlag Karl Rauch in seine Dienstleistung. Karl Rauch war klein, aber mit dem Kleinen Prinzen und den anderen Werken von Saint-Exupéry, die damals noch nicht frei waren, sehr erfolgreich.
Diese Tätigkeit machte mir große Freude.
Im Jahr 2007 bin aus der Verantwortung des Patmos Verlags ausgeschieden. Einvernehmlich mit dem Gesellschafter des Karl Rauch Verlags konnte ich diesen Verlag und mit ihm den Kleinen Prinzen von der Dienstleistung des Patmos Verlags lösen und in der Räumen der Bagel-Gruppe in Düsseldorf weiter pflegen.

Die Beziehungen zum kleinen Knirps aus dem Asteroiden B 612 wurden sehr intensiv. Wir mochten uns einfach gegenseitig.
Von dieser gegenseitigen Zuneigung ist viel übrig geblieben, auch nachdem ich, inzwischen 70 Jahre alt geworden, entschied, doch in Rente zu gehen.
Der Kleine Prinz und ich bleiben uns weiterhin gewogen. Wer will, der kann sich auf der Seite 'Die Ecke vom Kleinen Prinzen' selbst überzeugen.

Schwerpunkte

Meine thematischen Schwerpunkte sind leicht aufgezählt, und für jeden von ihnen wird eine Seite auf dieser Homepage angeboten: Kulturgeschichte, Religionsgeschichte und -philosophie, Der Kleine Prinz und Saint-Exupéry.

Hilfe für Autoren

Mein beruflicher Schwerpunkt ist eindeutig das Verlagswesen. Den Beruf habe ich von der Pike auf gelernt. Es könnte sein, dass frühere Bekannte oder neue Kontakte meinen, ich könnte ihnen bei der Beurteilung, Bearbeitung oder Veröffentlichung Ihrer Werke helfen.
Ich bin gern dazu bereit - bei Kleinigkeiten, ohne direkt an Geld zu denken, bei größerem Engagement müssten wir dann an das leidige Thema denken. Auch dazu siehe die betreffende Seite.

Eigene Werke

Dann und wann fiel mir ein Thema ein, und darüber habe ich auch geschrieben. Die einzelnen Werke werden auf einer eigenen Seite aufgezählt, abgebildet und kurz beschrieben.